Holocaust Gedenktag darf nicht verschwinden.

 

Dieser Gedenktag kann niemals zu einem Ritual verkommen, um zu zeigen, dass da in der deutschen Geschichte etwas massiv in die falsche Richtung gelaufen ist. “Nie wieder ist jetzt“ will ein Geschichtsbewusstsein stärken, eine Erinnerungskultur pflegen, damit solche Gräuel nicht wieder geschehen.

Aus diesem Grund hat die Gebetsgruppe ‚Israel Gebet bei TLC‘ am 27.01.2024 in Grünstadt eine Mahnwache gehalten. Ansprachen von Parlamentariern oder Regierungsmitgliedern sind gut. Demo’s gegen Rechtsextremismus erscheinen mir viel wirksamer zur Entwicklung einer gesellschaftlichen Prägung bis hin zur Einübung einer Kultur von gegenseitigem Respekt und Achtung. Hierbei zeigt sich im Idealfall der Mensch betroffen in seiner eigenen Schwäche – der Fähigkeit wirklich schlimme Taten zu vollbringen.

Die Erinnerung an den Holocaust wird in ein paar Generationen verblassen, unter Umständen gar nicht mehr gehört werden wollen. Eine Kultur der gegenseitigen Annahme unter Achtung des Nächsten kann, wenn sie gepflegt und vorgelebt wird, dauerhaft bestehen. Und dazu tragen Gedenktage, Mahnwachen und Demonstrationen bei. Und wenn der einzelne Mensch das nicht schafft, so wird Gott ihm gerne helfen dabei. Ich meine, Gottes Beistand im Miteinander zu suchen ist vielleicht die wichtigste Botschaft des Holocaust Gedenktages, denn nur durch das Versagen der Menschen vor Gott war der Holocaust überhaupt möglich.

Thomas Birringer, M.Theol.